mariposa monarca

sábado, 10 de enero de 2009

Astro – nomie und – logie
2009 ist das internationale Jahr der Astronomie. Dies scheint mir eine gute Gelegenheit, einige Themen zu überdenken, die mich seit einiger Zeit beschäftigen. Gestern Abend waren wir mit einigen Freunden Essen, die Astronomie als Beruf gewählt haben. Ich kenne aber auch Menschen, die Astrologie als Wissensgebiet interessant finden und Zeit und manchmal auch Geld dafür aufwenden. Interessant für mich ist die Reaktion vieler Astrophysiker, wenn ich versuche, ein Gespräch über Astrologie mit ihnen zu beginnen. Sie ist meinstens recht heftig und rangiert zwischen Irritation und Amüsement. Der Grund mag darin liegen, dass in vergangenen Zeiten Astrologie und Astronomie von denselben Personen betrieben wurden. Ich habe in einem Roman über die Lebensgeschichte des Kopernikus gelesen, dass noch zu dessen Lebzeiten Studenten der Sternenkunde gelegentlich Horoskope erstellt haben sollen, um etwas Geld zu verdienen.
Was ist nun der Unterschied zwischen diesen Konzepten? Ich begann meine kleine Recherche mit einem Blick ins Wörterbuch. Demnach beobachteten die Menschen früher die Sterne aus zwei Gründen. Sie wollten einerseits die Gesetze des Himmels verstehen und Naturereignissse wie Sonnenfinsternisse und die Position der Sterne und Planeten vorhersagen. Andererseits wollten sie zukünftige Ereignisse auf der Erde voraussehen, um weise Entscheidungen zu treffen. Beides interessante Tätigkeiten, meine ich. Ab dem 15. Jahrhundert begannen bestimmte Menschen Fragen zu stellen, deren Antworten mit dem bisherigen Wissen nicht zu finden waren. Das bisherige Weltbild, der Kosmos sei ein abgegrenzter sphärischer Raum, dessen Zentrum die Erde ist, um die die Sterne auf bestimmten Bahnen kreisen, war von da an für die Astronomen nicht mehr gültig. Die Astrologie behielt dieses von Aristoteles und Plato entwickelte Weltbild bei. Dies ist für mich der Unterschied zwischen beiden Wissensgebieten.. Die Astronophysiker erforschten von nun an den unendlichen Weltraum. Hubert Reeves schreibt dazu in seinem neuen Buch: „Unser Dasein steht im Zusammenhang mit einer Gesamtheit von Erscheinungen in unserem Kosmos. Die Astronomie kann uns heute unsere Herkunft und unsere Zugehörigkeit zu dieser Welt erklären.“ (Seite 290 der französischen Ausgabe, meine Übersetzung). Im Gegesatz dazu interpretierten die Astrologen dieselben Sternenbilder wie vor zweitausend Jahren, um den Menschen zu erklären, welches Schicksal sie erwartet.

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