mariposa monarca

domingo, 27 de febrero de 2011

Zeitkapsel

Der Tisch

„Solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst, wird gemacht was ich sage.“ Diese Worte fielen mehr als einmal beim Mittagessen oder beim Abendbrot und beendeten für gewöhnlich einen verbalen Schlagabtausch zwischen meinem Vater und mir. Das Eigentum an diesem Tisch, so wurde mir deutlich gemacht, stand für das Recht auf die Entscheidung darüber, was richtig ist, für die Familie und auch für mich. Und als tischlose Person, merkte ich, habe ich ein eingeschränktes Gehör bei dem Tischeigentümer für meine Ideen und Argumente. Meine Strategie damit umzugehen bestand darin, meinen Mund zu halten und „mein Ding“ durchzuziehen. Gut fand ich das nicht, und gelernt habe ich dabei auch nicht, unterschiedliche Standpunkte gelten zu lassen und auf die Argumente anderer zu hören.

Wenn ich heute an diese Situationen zurück denke, stelle ich zwei Dinge fest: 1. Ich strecke meine Füße nicht mehr unter besagten Tisch, und bis heute ist es mir nicht gelungen, in einen konstruktiven Gedankenaustausch mit dessen Eigentümer zu treten. 2. Ich habe die Möglichkeit, anderen Leuten, die noch keinen Tisch ihr Eigentum nennen, zuzuhören und ihre Argumente den meinen zur Seite zu stellen, und nicht gegenüber.