mariposa monarca

domingo, 27 de septiembre de 2009

Arbeit geben?
Wenn ich genau darüber nachdenke, ist der Arbeitgeber nicht derjenige, der Arbeit gibt, denn Arbeit bedeutet ja „Weg mal Zeit“. Demnach gebe ich die Arbeit, indem ich sie vollbringe. Ich arbeite für eine Person, ein Unternehmen, für mich selbst, für eine Sache. Ich gebe etwas von mir, nähmlich meine Zeit, meine Energie, meine Kreativität. Mit einigen Menschen habe ich Übereinkünfte, welche Art von Arbeit ich ihnen zu welcher Zeit gebe. Einige Menschen wiederum geben mir ihre Arbeit und bekommen etwas dafür. Ein solcher Mensch ist G., die jeden Samstag Morgen bei uns klingelt. Ihren Nachnamen kenne ich nicht. Sie hat mir erzählt, dass sie unten im Tal wohnt, bei ihrem Neffen. Wenn es regnet, wird es naß bei ihr zu Hause, sagt sie. G. ist mit Sicherheit über siebzig Jahre alt. Ihre zu Zöpfen geflochtenen Haare durchlaufen graue Strähnen, und die Muskeln ihrer Arme und Beine haben sich zurück gebildet.Sie trägt einen langen Rock und eine weite Bluse aus verwaschener Baumwolle und alte Sandalen. G. kommt zu uns, um uns ihre Arbeit zu geben – Energie mal Zeit. Sie ist etwa eine Stunde damit beschäftigt, den Bürgersteig vor dem Haus zu fegen. Dafür bekommt sie einen kleinen Geldbetrag und etwas zu essen. Sie ist wohl die einzige Person, der ich für ihre Arbeit etwas anderes als Geld gebe, und ich habe gemerkt, dass mir das gefällt. Ich überlege mir am Freitag, was ich kochen könnte, um es G. mitzugeben. Es ist irgendwie persönlicher als die Münzen oder Geldscheine. Ich habe das Gefühl, ich gebe etwas von meiner Energie zurück, indem ich ihr von mir gekochtes Essen mitgebe.

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