Oettinger, Dion & Co.
Die nunmehr wohl sattsam bekannten Videos des Schwaben, der sich auf Englisch versucht, hat mich nachdenklich gemacht. Einerseits könnte ich Herrn Oettinger zugute halten, dass er die Sprache vermutlich von schwäbischen Lehrern auf dem Gymnasium gelernt und nie die Möglichkeit gehabt hat, viel privaten Umgang mit Muttersprachlern zu pflegen. Andererseits stelle ich mir die Frage, was er wohl damit gemeint haben könnte, jeder Deutsche sollte Englisch „beherrschen“. Denn dieses Video, in dem er versucht, einigen Zuhörern seine Gedanken zu einem Thema zu vermitteln, vermittelt anschaulich, was man auf Englisch unter einem „communication breakdown“ versteht. Die sprachliche Form – hier vor allem die Aussprache, aber auch zum Teil die Wortwahl, machen ein Durchdringen des Zuhörers zum Sinn des Gesagten unmöglich. Das mag bei Menschen mit derselben Muttersprache Belustigung hervorrufen. Bei einem englischen Muttersprachler, der verstehen will, was Herr Oettinger da sagt, wäre wohl eher Frustration eine natürliche Reaktion. Zudem ist Herr O. offensichtlich schlecht vorbereitet. Er versucht, die Worte abzulesen. Dadurch machen Leute mit eher mittelmäßigen Englischkenntnissen aber häufig Aussprachefehler, die auf die eher komplexe englische Rechtschreibung zurück zu führen sind. Es fällt an einigen Stellen die wörtliche Übersetzung von Wortgruppen auf, die das Verständnis weiterhin erschweren. Ich frage mich, ob Herr O. diese Rede auf der Fahrt nach Berlin im Flieger noch schnell selbst notiert hat. In diesem Fall bleibt zu hoffen, dass er nie gezwungen sein wird, ohne Dolmetscher in wichtige Verhandlungen zu gehen. Ein kleiner Trost bleibt Herrn O. vielleicht: Er ist nicht der einzige Mensch des öffentlichen Lebens, der so seine Probleme mit der englischen Sprache hat. Stéphane Dion ist kanadischer Politiker auf Bundesebene. Viele englischsprachige Wähler und die Presse machen sich über sein Englisch lustig, was mit Sicherheit seinen politischen Erfolg in diesem offiziell zweisprachigen Land negativ beeinflusst hat. Die Moral von der Geschichte? Wer eine (fremde) Sprache beherrschen will, sollte sich um professionelle Hilfe bemühen und sich auf wichtige Gespräche oder Ansprachen gründlich vorbereiten.
The Third Place
In my opinion, a language is a communication tool. However, it is much more complex than a spear of a hammer, and it is not on sale. The vast majority acquire language through learning at a tender age at the same time as we learn concepts such as color and numbers. Moreover, most children learn their first language in a specific cultural setting. In this situation, language and culture are hard to distinguish.
So what happens when we learn a second language? In modern language courses, it is most likely that we learn something about the culture of the country or countries where this language is spoken, along with vocabulary and grammar. Most language teachers today are interested in teaching a second language in context. This usually helps the learner when s/he comes into contact with native speakers. Some knowledge of the interlocutor’s idea of what is polite helps in the event that we want to establish a relationship with this person.
There are other situations, however, when the cultural context of the other is completely unknown to me, even though I am able to hold a conversation with her. I have had the privilege to meet people from a lot of different cultures in social settings that allowed for open discussions of a variety of topics related to work, science, art and politics. The first question I ask myself when I am introduced to someone from Japan, Korea, China or Israel is: What language do we have in common? If it is English, French or Spanish, the choice is a language that I acquired after my native tongue. In these conversations, I have had the experience to co-construct a common space with my interlocutor that we negotiated by using a common communication tool that neither of us learned as a young child. This space can be called “the third place”, a place between two cultures. I am interested in exploring this place as a learning environment. If you are teaching English, French or German as a foreign language, please take a look at this invitation.
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